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51. dbb Jahrestagung in Köln:

Bundesvorsitzender Heesen bekräftigt Forderung zur Einkommensrunde

Kritik an Regierungskoalition

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Zur Gesamtforderung von fünf Prozent mehr, mit der die Gewerkschaften in die am 13. Januar beginnenden Tarifverhandlungen gehen, sagte Heesen: Betrachtet man die vielen einzelnen Maßnahmen, die unter der Fünf-Prozent-Klammer stehen, dann stellt sich eher die Frage, ob das alles mit fünf Prozent vernünftig hinzukriegen ist, nicht aber, ob die Forderung unter diesen sachlichen Kriterien zu hoch sei. So seien in der Forderung die Nachwuchsförderung durch mehr Ausbildung und bessere Ausbildungsvergütungen, verbesserte Aufstiegsperspektiven und das Ziel einer tarifvertraglichen Altersteilzeit eingeschlossen. Zudem stehe der dbb mit seiner Forderung im Einklang mit dem Bestreben der Bundesregierung nach Wachstumsförderung. Dies setzte mehr Kaufkraft voraus. Und mehr Kaufkraft ist nur dort gegeben, wo die Menschen – und dazu zählen auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes – mehr Geld in der Tasche haben, so der dbb Chef.

Heesen warf der schwarz-gelben Koalition Steuersenkungswahn angesichts der Staatsschulden und der notwendigen Ausgabenent-wicklung vor. Die auf Bundesebene versprochenen Steuererleichterungen bedeuten zugleich Einnahmekürzungen für Länder und Kommunen, gab er zu bedenken. Mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent für das Hotelgewerbe sei einer Klientelpolitik zum Durchbruch verholfen worden.

Mit Blick auf die Entwicklung des Beamtenrechts in den Bundesländern nannte Heesen die Auseinanderentwicklung im Besoldungsrecht ein großes Ärgernis. Lob zollte er Bayern, das das bislang umfassendste Gesetzeskonzept vorgelegt und dabei auch viele Reformvorschläge des dbb umgesetzt habe. An Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der ebenso wie der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zur Kölner Tagung gekommen war, richtete der dbb Chef den Appell, in den kommenden Monaten gemeinsam getragene Lösungen zu finden zu den Themen Ausbau der Leistungsbezahlung, durchlässigeres Laufbahnrecht und Trennung der Systeme im Versorgungsbereich. Zugleich müsse im Verwaltungsgeschehen Bürokratie abgebaut und Gesetzgebung optimiert werden. Dazu machte Heesen konkrete Vorschläge, etwa einen Verzicht auf die Ummeldung von Autos bei Wohnungswechsel und weniger Genehmigungsverfahren beim Bauen.